Einfach ausgedrückt, ist eine Hybrid-Cannabis-Sorte im Wesentlichen jede Pflanze, die keine reinrassige oder einheimische Sorte ist. Es gibt Hunderte (wenn nicht Tausende) von Cannabissorten auf der Welt, von denen viele in der Wildnis wuchsen, bevor der Mensch eingriff. Diese ursprünglichen Landrassen-Sorten hatten die Möglichkeit, sich über lange Zeiträume hinweg weiterzuentwickeln, um sich besser an das lokale Klima und die Lichtverhältnisse anzupassen.
Indica-Pflanzen, die in den nördlichen Regionen der Welt (wie den Himalaya) beheimatet sind, wo die sonnigen Sommer nur wenige Monate dauern, entwickelten sich zu Pflanzen mit einer kürzeren Blütezeit, die besser an diese klimatischen Bedingungen angepasst ist. Im Gegensatz dazu sind Sativa-Pflanzen viel häufiger in der Nähe des Äquators anzutreffen, und sie benötigen manchmal zwischen 10 und 12 Wochen, um die Blüte abzuschließen – aber das ist kein Problem, wenn man das ganze Jahr über 12 Stunden natürliches Licht genießt.
Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre war das Experimentieren mit Freizeitdrogen ein wesentlicher Bestandteil der „Flower-Power“-Bewegung. Die ersten Amerikaner rauchten minderwertige einheimische Sativas, die aus Mexiko, Kolumbien oder Panama geschmuggelt wurden. Irgendwann begaben sich diese jungen Männer auf das, was als der "Hippie-Trail" bekannt wurde: die Überlandreise von Europa nach Südasien. Durch die Länder des Nahen Ostens wurden die Touristen einer völlig neuen Vielzahl von Cannabis-Sorten aus Afghanistan, Indien und Nepal ausgesetzt.
Indica-Sorten, die aus dieser Gegend stammten, lieferten einen ganz anderen Geschmack und psychoaktive Erfahrungen. Als diese Samen in den Taschen dieser Reisenden in den USA ankamen, waren Züchter erfreut festzustellen, dass ihre Blüte viel schneller war (oft nur 7 bis 9 Wochen), was bedeutete, dass sie leicht vor Ende Oktober geerntet werden konnten.
Die genaue Version, wer die ersten Hybriden erfunden hat, lässt sich schwer bestimmen. Es wird zum Beispiel spekuliert, dass die Vereinigung der Sativa Colombian Gold und eines Afghanischen Männchen-Indica schließlich zur Skunk-Hybride führte (die bis heute noch ein legendärer Name in der Cannabisbranche ist).
Ähnlich geht die Haze-Linie auf einen frühen Hybridisierungsprozess in den frühen 1970er Jahren zurück, der einen kräftigen Kreuzung von klassischen Sativa-Sorten aus Mexiko, Kolumbien, Thailand und Südasien beinhaltete. Wie bei Skunk ist Haze auch heute noch eine beliebte Sorte und wurde ebenfalls mit einigen der besten Hybriden aller Zeiten gemischt.